Was macht ein Osteopath?

LWS wird osteopathisch behandelt

Osteopathie ist ein manuelles Untersuchungs- und Behandlungsverfahren für den Bewegungsapparat, die Organe sowie alle anderen Gewebe im Körper. Der Osteopath verschafft sich einen Überblick über Blockaden und Bewegungseinschränkungen im Körper – auch im Zusammenhang mit der Körperhaltung -, die mit den Beschwerden des Patienten zusammenhängen können, sucht nach möglichen Ursachen und behandelt diese durch Manipulation, Muskeltechniken und Mobilisation.

Die Osteopathie geht davon aus, dass eine gestörte Struktur, z.B. ein schmerzendes Schultergelenk, nicht isoliert vom restlichen Körper betrachtet werden darf. Vielmehr muss jeder Teil des Körpers als ein Zahnrad betrachtet werden, das sich in den Gesamtorganismus einpasst. Auf diese Weise fasst die Osteopathie den Körper als Einheit auf, nicht als eine voneinander unabhängige Summe von Einzelteilen.

So kann es durchaus sein, dass Schmerzen in einem bestimmten Bereich wie der Schulter ihren Ausgangspunkt an einer weit entfernten Stelle im Körper haben, die auf den ersten Blick nichts mit der Stelle des Schmerzes zu tun hat. Ein Beispiel zur Veranschaulichung: Narben im Bauchbereich wie Gallenblasen- oder Blinddarm- oder Kaiserschnittnarben können zu Haltungsveränderungen führen, die den Narbenbereich schonen sollen. Deshalb hat die Narbe selbst vielleicht noch nie Probleme gemacht, weil der Körper sich durch die Haltungsänderung um sie herumgewunden hat. Operationen im Bauchbereich haben oft Narbengewebe zwischen den einzelnen Organen im Bauch zur Folge. Die Organe hängen dann fest aneinander und können sich nicht mehr frei bewegen. Die freie Beweglichkeit der Organe untereinander ist aber wie an knöchernen Gelenken Voraussetzung für ein gutes Funktionieren des Körpers. Zum Beispiel könnte die Gebärmutter nach einem Kaiserschnitt mit der Harnblase verklebt sein. Beide Organe sind am Kreuzbein bzw. der Wirbelsäule aufgehängt. Sind beide verklebt, verstärkt sich der Zug an der Wirbelsäule während der Mensis und die Lendenwirbelsäule tut weh. Der Osteopath wird in diesem Fall versuchen, die gestörten Strukturen zu erkennen und durch spezielle manuelle Techniken die Beweglichkeit der betroffenen Strukturen während der Behandlung zu verbessern und damit deren Dysfunktion ganz oder teilweise aufzulösen. Damit leistet der Osteopath Hilfe zur Selbsthilfe.

 

4 Kommentare
  1. Joachim Hussing
    Joachim Hussing sagte:

    Mein Onkel hat mich letztens zum Thema Osteopathie etwas gefragt, aber ich wusste darüber nichts. Sein Rücken hat in den letzten Wochen geschmerzt. Deswegen bin ich echt froh, dass ich diesen Beitrag gefunden habe. Nächstes Mal, wenn ich ihn sehe, kann ich ihm erzählen, was ich hier gelesen habe.

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  2. Kathi Seibert
    Kathi Seibert sagte:

    Ich benötige einen Osteopath. Ich spüre einige Verspannungen und Bewegungseinschränkungen im Körper. Interessant, dass der Osteopath nach Ursachen sucht und diese durch Muskeltechniken und Mobilisation behandelt.

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  3. Anton Schneider
    Anton Schneider sagte:

    Es ist schon sehr interessant, was genau ein Osteopath macht. Ich kann mir vorstellen, dass durch gezielte Muskeltechniken Blockaden gelöst werden können und somit auch Beschwerden. Ich habe sowas bei einer guten Massage mal erlebt.

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  4. Thomas Karbowski
    Thomas Karbowski sagte:

    Gut zu wissen, dass Narben im Bauchbereich wie Gallenblasen- oder Blinddarm- oder Kaiserschnittnarben zu Haltungsveränderungen führen können, die den Narbenbereich schonen sollen. Mein Onkel möchte zum Osteopathen gehen. Er möchte gerade die Haltungsveränderungen korrigieren, die bei ihm aus Gründen der Schonung des Narbenbereichs entstanden sind.

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